In Bernau bei Berlin besteht ein bedeutender Konflikt zwischen Fortschritt und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt der Diskussion. Die Stadt ist in den Jahren von 2014 bis 2024 um ca. 10.000 Einwohner gewachsen, was sicherlich auf die Attraktivität der Stadt und auch die Schaffung von neuem Wohnraum zurückzuführen ist.
Nach dem Motto „Wir schaffen das!“ aus dem Jahr 2015 wird nun die „Rettung der Konjunktur“ gefordert. In diesem Kontext hat die CDU am 28. September 2023 einen Antrag gestellt, der die Schaffung eines neuen Gewerbegebiets vorsieht, wobei der Gewerbepark Rehberge als entwickelt gilt.
Der artenreiche Mischwald am Rehberge gegenüber des OBI-Baumarkes an der Wandlitzer Chaussee, der über Jahrzehnte gewachsen ist und bis zu 100 Jahre alte Bäume sowie mehr als 25 Vogelarten beherbergt soll gerodet werden. Dieser Wald, der als „grüner Wall“ fungiert und der Stadt Frischluft, Kühlung und Lärmschutz bietet, soll einem versiegelten Gewerbegebiet weichen.
Um diesem Vorhaben entgegenzuwirken, wurde eine Petition an die Stadt Bernau gestartet, die einen sofortigen Planungsstopp beantragt. Die Forderungen umfassen die Rücknahme des bisherigen Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung (SVV) sowie die Beauftragung der Verwaltung, eine Alternativlösung in einem anderen Gebiet zu finden.
In diesem Zusammenhang initiieren die Grünen am 31. Mai 2024 eine Petition auf Change.org, die mit Unterstützung von Hinrich Eberhardt bereits über 31.000 Stimmen gesammelt hat. Während der Bürgerfragestunde der SVV wird Eberhardt als Aktivist von BarnimDenktWeiter vorgestellt, ihm wird mitgeteilt, dass die Petition nicht anerkannt sei. Am 19. September 2024 fasste die SVV einen Aufstellungsbeschluss, der den Startschuss für die Vorbereitung einer Entwicklung gibt, die eine Rodung des Waldes in Kauf nimmt.
Die Situation führt zu zahlreichen Klärungsversuchen, darunter Ansprache, Sondierungen und Expertisen. Die Grünen, die nur zwei Mandate in der SVV haben, sind besonders betroffen, während verschiedene Umweltorganisationen wie NABU und BUND ebenfalls involviert sind. In der Folge wählen die Niederbarnimer Grünen einen neuen Vorstand und planen die Gründung einer neuen Bürgerinitiative.
Wir starten nun eine neue Petition und sammeln händische Unterschriften.